YIN und YANG

Grundlagen

YIN und YANG in der Monade

YIN ist das Weibliche, die Nacht, der Winter, die Ruhe und YANG jeweils das Andere, also das Männliche, der Tag, der Sommer, die Aktivität. Diese beiden Begriffe zeigen uns die Polarität, beschreiben ein Paar von Gegensätzen, das untrennbar zueinander gehört.

Es ist aber auch mehr. Es ist ständiger Wechsel. Wenn das YIN am größten ist, entsteht das YANG. Es geht nicht mehr weiter bergab, wird nicht mehr dunkler, ab jetzt beginnt der neue Tag, das YANG gewinnt an Kraft. Und wiederum gilt, wenn die Hitze am größten ist, beginnt der Winter. Der Sommer verliert an Kraft, die Nächte werden wieder kühler, das YIN gewinnt an Fahrt.

Man kann mit YIN und YANG auch das Leben an sich beschreiben. YIN ist die Struktur, aber auch das Blut, YANG die Energie, und die Funktion. Wir brauchen Bewegung (YANG), um unsere Muskulatur (YIN) zu kräftigen. Wir brauchen Schlaf (YIN) um unseren Organismus nach einem anstrengenden Tag (YANG) zu regenerieren.

Wenn das YIN leidet, wir also zu aktiv sind, führt das zu einem Mangel an YIN und das äußert sich zuerst im Sinne der TCM in einem Blutmangel. Längerfristig schädigt das fehlende Blut1 dann das Organ, also die Struktur. Umgekehrt fehlt uns bei einem YANG-Mangel zuerst die Energie, das QI, beispielsweise durch Mangelernährung. Geht es weiter, so verliert sich mit der Zeit auch das YANG und die Funktionalität des Organs wird geschädigt.

Blut und Qi gehören ebenfalls zusammen wie YIN und YANG. Das Blut folgt dem Qi. Das Qi folgt der Aufmerksamkeit. Das ist der Grund, weshalb es hilft, wenn man sich vorstellt, wie kalte Zehen warm werden. Alleine die Vorstellung bringt das Qi dorthin und damit das Blut.

Das weiter oben erwähnte Beispiel mit der Muskulatur zeigt uns aber noch etwas auf. Wenn wir zuviel trainieren, wird der Körper überfordert. Er reagiert mit Verletzung. Auf YIN und YANG übertragen heißt dies, dass wir die beiden nur sehr beschränkt vermehren können. Zuviel YANG verbraucht das YIN. Dasselbe gilt auch umgekehrt. Wer den ganzen Tag auf der Couch liegt, wird eines Tages nicht mehr aufstehen können, weil seine Muskulatur schlaff geworden ist. Hier verbraucht zuviel YIN das YANG.

Wenn jemand nun Fieber bekommt, so ist dies eine Reaktion des Immunsystems oder des Abwehr-Qi auf einen eindringenden pathogenen Faktor.

In einem gesunden Organismus herrscht Gleichgewicht zwischen YIN und YANG. Weiter unten werden wir sehen, wie wir mittels Ernährung, aber auch mittels Bewegung oder Qigong nun Einfluss auf YIN und YANG nehmen können, um unseren Organismus zu stärken und ihm das Gesundbleiben zu erleichtern.

1Hier ist zu beachten, dass Blut im Sinne der TCM mehr umfasst als das Blut der westlichen Medizin. Allerdings ist unser Blutbegriff dabei mitumfasst. Weitere Details siehe unter „Die wesentlichen Bausteine“

Die acht Leitkriterien

Die wesentlichen Bausteine

Die fünf Elemente

Gründe für Krankheit aus Sicht der TCM

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