Auch das tierische Eiweiß sorgt für einen Säureüberschuss mit all den Folgen, wenn wir es im Übermaß und langfristig zu uns nehmen. Am deutlichsten sieht man die Folgen von Fleischkonsum bei Migranten aus dem Südosten Europas, die sich oft fast nur von Fleisch ernähren.
Man kann auch immer wieder Hinweise finden, dass sich tierisches Eiweiß eher im Körper speichert als pflanzliches. Dies wird wahrscheinlich durch die Art und Weise erklärbar, wie LDL und HDL, die beiden Cholesterine, im Körper wirken. LDL brauchen wir zur Speicherung von Fett, HDL zum Abbau. Wenn wir also zuviel Tierisches essen und damit zu wenig HDL haben, können wir die aufgebauten Fettpolster nicht mehr loswerden. Anders ausgedrückt: durch das in Pflanzen vorhandene HDL sind wir eher in der Lage, die Fettreserven auch wieder zu verwerten.
Fleisch macht nach der indischen Lehre auch träge, was sich dadurch erklären lässt, dass tierische Eiweiße von der Niere nicht in unbegrenztem Maß vollständig abgebaut werden können. Dies führt einerseits zu einem Zuviel an Harnstoff (als Ergebnis der Übersäuerung), der sich dann in den Gelenken als Schleim oder im Westen besser bekannt als Gicht oder Arthrose ablagert. Zusätzlich schädigt das die Nieren langfristig dadurch, dass es den Willen lähmt und damit träge macht.
Die folgende Tabelle zeigt den Zusammenhang zwischen Lebensmittel und Cholesterin.
Steigerung von Cholesterin im Blut | Fleisch, Milch, Eier, Fisch, Fett und tierisches Eiweiß |
Senkung von Cholesterin im Blut | Pflanzliche Nahrungsmittel und Nährstoffe, inkl. Pflanzliches Eiweiß, Balaststoffe, Cellulose, lösliche Kohlehydrate, Hülsenfrüchte, Obst, Karotten, Kartoffel und Getreide |
Abbildung: Einfluss von Nahrungsmittel auf den Cholesterinspiegel im Blut1
Campbell plädiert für eine Reduktion der tierischen Eiweiße auf 0 bei weitgehender Reduktion des Fettes. Während das pflanzliche Eiweiß im Überschuss eher in Körperwärme aufgeht, wird das tierische als Fettreserve abgelagert2. Durch pflanzliche Eiweiße angelegte Reserven gehen auch einfacher und ohne Hungergefühle wieder weg. Offensichtlich ist unser Körper nicht in der Lage, mit mehr als 10% tierischem Eiweiß langfristig umzugehen. Bewegung dürfte das Problem lindern und Schäden später eintreten lassen, allerdings kann Bewegung im Falle einer Beeinträchtigung durch Unfall oder Krankheit als Gegenmittel auch ausfallen.
Dazu passt wohl auch die Geschichte von meinem Bruder. Der leidet an Lungenkrebs und es ist erstaunlich, wie schnell er verfällt. Wie sehe ich da den Zusammenhang? Nun, er ernährt sich fast ausschließlich von Fleisch. Dass er nun keine Reserven hat, zeigt, dass er damit eigentlich seine Nieren laufend schädigte und sie daran hinderte, diese Reserven zu bilden. Als wesentliches Symptom wird mir nun im Nachhinein seine Trägheit bewusst. Trägheit ist wohl letztlich nichts anderes als Willensschwäche, womit wir wieder bei den Nieren sind, die für den Willen verantwortlich sind. Nicht umsonst sind die Inder schon seit langem der Meinung, dass Denker vegan essen sollten und Fleisch was für die (träge) körperlich (am Feld) arbeitende Bevölkerung ist.
1Siehe Campbell, Seite 80
2Siehe Campbell, Seite 102
Die Zitate beziehen sich auf die China Study